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Sonntag, 17. Oktober 2010

Ein Reisebericht - Leben im Van oder die Reise des Wilko H.

So, nun sind schon wieder Wochen oder Tage, Monate, Jahre, Minuten oder auch nur Stunden vergangen, seit dem ich mich das letzte Mal geäußert habe. Ich habe das Zeitgefühl verloren, die Orientierung und den Überblick.
Vor anderthalb Wochen bin ich aus der „relativen“ Sicherheit des surfer´s paradise himself aufgebrochen und habe mich auf den 2. Teil meines 2. Teilstücks meiner Reise gewagt.
Mein Plan war ja eigentlich - im groben, den an Pläne kann man sich eh nie halten, da die ungefähr täglich, wenn nicht sogar jeden 3. Augenblick wenn ich Zeit zum nachdenken habe, wieder über den Haufen geschmissen werden, und da ich diese Zeit relativ oft zu Verfügung habe, variieren meine Reisepläne in dem Sinne sehr oft, also praktisch immer - Städe hopping von der Gold Coast nach Cairns zu machen. Aber ich habe mich dann doch ersteinmal dazu entschlossen, erst den Umweg über den Süden zu machen und wieder zurück nach NSW und Byron Bay zu fahren.
In Surfers habe ich Elodie kennen gelernt, eine 22 jährige Französing ungefähr 3h südlich von Paris. Sie ist mit ihrem eigenen Auto unterwegs, wie ich glaube ich bereits geschrieben hatte. Ihre Reiserichtung ist entgegengesetzt meiner, also war es wiederum Ideal für mich.
Voller vor Freude bin ich dann in ihren Van eingestiegen, an den ich mich erstaunlich schnell, trotz anfänglicher Skepsis gewöhnt habe. Schließlich ist das nur „Training“ für nächstes Jahr! Frühzeitig habe ich auch gelernt, dass ihr Van praktisch Luxusware ist, der zwar oft kaputt geht, so seine Macken hat und auch gerne mal nicht anspringt, gut teuer war, aber wohl der beste Van ist, den man sich vorstellen kann, hier zu kaufen.
Als wir abends in Byron ankamen, wurden wir ersteinmal von scharren von Hippies begrüßt und ich dachte nur, wo sind wir den nun gelandet... .
Aber nun erst einmal zu den grundsätzlichen Problemen eines Autoreisenden:
- Toilette
- Dusche
- Parkplatz
- Essen
- Strom
- Beschäftigung
- Licht
Die meisten Vans haben eher kein Klo intrigiert, also heißt es morgens nach dem aufstehen, erst einmal eine öffentliche Toilette finden für das alltägliche Geschäft und Wohlbefinden. Am Strand gibt es zum Glück alle paar Kilometer, oftmals alle 500m kleine Hütten. Dort findet man auch außerhalb eine Duschsäule zum Salzwasser entfernen und hin und wieder BBQ Plätze (einer der besten Erfindungen oder Ideen dieser Regierung: Öffentliche Grillplatten, bei denen man nichts bezahlen muss, Gas aber immer vorhanden ist! Sehr gut!).
Die öffentlichen Toiletten kann man auch gut nutzen zum Zähneputzen, Spühlen von Besteck und gegebenfalls als Dusche - nur halt ohne Shampoo, kalt und nie ganz vollständig.
Um eine Richtige Dusche zu bekommen schleicht man sich nach 8 Uhr abends in einen Caravan Park und wartet dort vor den Duschen, bis jemand heraus kommt und stürmt dann rein, bevor die Tür zu springt. Denn die meisten sind durch Codes gesichert. In QLD kriegt man dann sogar warme Duschen, in NSW eher kalte, da es Duschships eher an der Rezeption gibt.
Während man duscht kann man auch kurz am Stromanschluss, der eigentlich für den Föhn gedacht ist, sein Handy aufladen. Ist nicht gut für den Akku, alle 2 Tage für 20min aufgeladen zu werden, aber anders geht es nicht. Ansonsten muss man dafür in ein Kaffe gehen, hoffen, dass die Strom haben (einfach nach fragen, oftmals kein Problem, sonst gucken die einen ein wenig ärgerlich an, aber wenn man fragt wird einem sofort geholfen. Dafür muss man dann aber auch einen Kaffe kaufen.
Neben der täglichen Körperpflege (die dann auch für 2 oder 3 Tage ausfallen kann, da man entweder keinen Caravan Park findet oder rausgeschmissen wird), gibt es das Problem mit dem Essen. Verderbliche Sachen kann man nicht mit nehmen, da die wenigsten Autos Kühlschränke dabei haben - also gibt es das Müsli morgens trocken. Reine Gewöhnungssache, aber für mich, als eingeschfleischter Milchliebhaber, doch ein Problem. Kleiner Tipp: Zuckern, das regt den Speichelfluss an, damit kann man Cornflakes gut essen, Wheatbiscuits sind aber immer noch sehr trocken. Im Notfall mit Wasser, das gibt Energie, schmeckt aber absolut bescheiden.
Die meisten Vans haben noch einen Campingkocher dabei, endweder man findet einen Unterstand, oder man kocht in einem der Klos, wenn es gar nicht anders geht, auch mal IM Van... . Außerdem gibt es ja noch die Grillplatten.
Abwechslungsreich kann man sich eh nicht ernähren, da das a) eine Frage des Preises ist (Homebrand Produkte sind „relativ“ billig (Mehl zw. 80cent und 2,50$)) und eine Frage des Aufwands und der Möglichkeiten. Aber es gibt ja sehr viele verschiedene Tomatensaucen, und Reis macht auch gut satt.
So, dann muss man nur noch den Tag überleben - Im Falle von gutem Wetter kein Problem, die Natur ist hier fast immer extrem sehenswert, die meisten Städte oder Dörfer ähneln sich zwar, aber doch einen langen Spaziergang wert - erst Recht wenn man mit Freunden unterwegs ist, da gibt es schon etwa zu tun. Blöd wird es erst, wenn es wie aus Eimern gießt, was ja in Australien eigentlich eher ungewöhnlich ist (wenigstens nicht in den nicht Tropischen Gebieten im Süden und der Mitte), aber da dieses Jahr nun mal absolut verrückt ist und das schlechteste Wetter seit Jahrzenten aufweist (Flutkathastrophe in Brisbane letzte Woche, Ernteausfälle an der ganzen Ostküste, Temperatursprünge in Melbourne von 28° auf 8°, Schneesturm in Bowral, Hitzewelle im Norden, Tiefstemperaturen, extreme Regenfälle, Stürme etc.), hat man, kurz gesagt, ein Problem.
Das hat mich echt auf eine Geduldsprobe gestellt, nach 3 Tagen, wo wir den Van praktisch kaum verlassen haben, ich meine beiden Bücher durchgelesen hatte, keinen Strom mehr hatte, alle möglichen Kartenspiel Varianten zum tausendsten Mal gespielt hatte und schon neue Versionen überlegt hatten...ja, da fing dann die Langeweile an.
Man könnte ja trotzdem ins Meer gehen (ist ja schön warm im Vergleich), aber wo nachher duschen? Lieder singen wenn man keine kennt, bzw. die Begleitung Französisch ist, auch nur kurzzeitig eine Alternative. Dann habe ich angefangen einen Jahreskalender zu malen, meine Reise zu planen, zu schlafen, zu trainieren, Geographie und Deutsch und Französisch unterricht zu geben und zu nehmen, etc.
Nehmen wir mal an, man hat den Tag irgendwie rum bekommen, dann kommt das Problem des Schlafplatzes.
Man kann in der nähe von Bewohnten Gebieten schlecht am Strand übernachten, da überall Schilder stehen, dass dies verboten sei und darauf 300$ pro Person an Strafe stehen. Wenn man weiter draussen ist (NT, WA), wird das weniger ein Problem, da gibt es genügend verlassene Strände, wo man absolut allein ist.
Normalerweise kommt morgens um 7 der Ranger, weckt einen auf, und sagt, ihr dürft hier nicht schlafen, erste Verwarnung, wenn ich euch noch einmal erwische, dann müsst ihr zahlen. Natürlich kann man in dem Moment kein Englisch mehr (sry, I - Can - Not- Understand - You - I - Do - Not - Speak - English! mit dem krassesten Deutschen Akkzent. Dann brabbelt man, dass man das nie wieder tut und verduftet. Oder man behauptet, der letzte Campingplatz war bereits geschlossen, weil ihr erst sehr spät Nachts angekommen seit, und die nun mal gegen 8 oder eher schließen, ihr aber erst um 12 Uhr hier seit, entschuldigt euch, und versprecht am folgenden Abend frühzeitig an zu reisen.
Im Normalfall kein Problem, zwar verfolgen Polizisten mit Automatischen Erkennungssystemen Autos auch Grenzübergreifend, Ranger kommunizieren aber nicht zu nächsten Gemeinde, ein Nr. Schild Austausch findet dort nicht statt.
Anders ist das, wenn man keine Versicherung hat, keine Jahresplakette etc. Polizei Wagen scannen alle vorbeifahrenden Autos und lesen das in sekundenbruchteilen ab - eine Garantie dass man an der Ostküste gefunden wird.
Zurück zum Topic: Um das morgendliche Katz und Maus Spiel mit dem Ranger zu vermeiden, schläft man in bewohnten Gebieten am besten in den richtigen Wohngebieten. Nicht in der Stadt an sich, sondern ein wenig in den Vororten, den Seitenstraßen. Auch dort finden einen manchmal die Ranger, oder Anwohner kommen und sagen, ihr dürft hier nicht parken, hier wohnen Leute. Aber im Normalfall die beste alternative, wenn man morgens ein wenig länger schlafen will.
Franzosen haben einen anderen Tagesrhythmus, dementsprechend war alles ganz schön nach hinten verschoben. Elodie meinte zwar, ich sei was besonderes, ich sei die erste Begleitung, bei der sie länger als 8 schlafen konnte, aber es wurde dann doch teilweise ein wenig extrem. Aufgrund mangelnder Aktivitäten während des Tages, schliefen wir so bis 10 Uhr, suchten uns dann eine Toilette, frühstückten entweder am Strand oder im Auto, unternahmen irgendetwas, hatten gegen 3 oder 4 Lunch, und speisten dann zu Abend nach 9. Somit waren wir mit spülen, duschen etc. bis 11 beschäftigt, lasen dann noch ein wenig und sind dann gegen Mitternacht schlafen gegangen. Da hing mir mein Magen oftmals ein wenig in den Kniekehlen.
Byron an sich war ganz schön - absolut nicht mehr so wie Surfers, mit seinen Hochhäusern und dem extrem ausgeprägten Nachtleben, sondern eher ein Hippi-strand-chillout-dorf.
Der Leuchtturm mit seinem Wanderweg ist auf jeden Fall ein Spaziergang wert, und das „Most Eastern Point in Australia“ Bild gehört einfach dazu!
Erst haben wir uns am Main Beach ein wenig gesohnt, am Nachmittag haben wir dann diesen Spaziergang gemacht, bei dem wir auch wiederum Wale und sogar einen Hai sehen konnten!
Zu empfehlen ist auch der östliche Strand, der im Vergleich zu dem Hauptstrand ein wenig abgelegener ist, aber dementsprechend sehr ruhig ist, 7km lang mit richtig schönem Sand.
Da wir ein Auto hatten sind wir ein wenig herum gefahren, erst runter nach Ballina, haben dort den Big Prawn gesehen (Die Aussies habens mit ihren giant Dingern...Sheep, Prawn, Potato etc.), haben dort am Fluss übernachtet und sind dann über Lismore (nichts los), Nimbin und einem National Park zurück nach Byron gefahren.
Nimbin ist DAS Hippi Dorf schlecht hin. 90km in der Pampa, kann man eigentlich nichts anderes machen ausser kiffen. Das Dorf ist nicht sehr groß, gilt aber als DAS Zentrum Australiens wenn man Gras braucht. Ich war froh, dass wir mit unserem eigenen Auto da wahren, die 5h Tour mit dem Bus hätte mir einfach zu lange gedauert.
Während Woodstock gegründet als Kommune ist in diesem Ort die Zeit ein wenig stehen geblieben, manche Hippies die dort rumlaufen, leben dort wirklich seit 40 Jahren, so dass man manchmal 60 Jahre alte Knacker sieht, mit Dreadlocks, einem Jonny im Mundwinkel, irgendwo am Straßenrand sitzend und über das jetzt und das sein und alles an sich philosophierend.
Das Dorf wird aber regelmäßig von Spürhunden durch sucht, deswegen sind die meisten Drogen gut versteckt, bzw. das meiste ist Fake. Trotzdem riecht es im ganzen Dorf ziemlich streng. Und wenn man nicht aussieht wie ein Polizist, wird man ständig gefragt ob man Cookies oder ein Tütchen kaufen wolle, manchmal sehr unauffällig, oftmals direkt auf der Straße.
Auf dem Rückweg wollten wir über einen Nationalpark zurück nach Byron, haben uns ein wenig verfahren (bzw. ich wusste eigentlich die ganze Zeit wo wir waren, die Karte war nur von der Legende her ein wenig falsch, für jeden eingezeichneten Kilometer haben wir gut 5 gebraucht - und unser Sprit wurde weniger und weniger. Irgendwie waren wir dann plötzlich mitten im Regenwald auf einer Waldpiste, die man normalerweise mit einem 4-Rad-Antrieb-Jeep macht, mit Schlaglächern, Flutungsstellen von mehr als 50cm und Ästen im Weg, dass wir echte Probleme mit unserem Van hatten - aber wir haben es gemeistert!
Als wir zurück in der Zivilisation waren sind wir mit den letzten Tropfen zur Tankstelle gerollt, bevor wir dann für 30$ den Tank voll gemacht haben.
Ja - das waren meine Van Erfahrungen. Eine Woche als Training, die nächstes Jahr mit Marius wiederholt werden. Dann 7 Wochen lang und von Perth über Uluru bis nach Sydney. Das wird ein Spaß!!

Am vergangen Mittwoch bin ich dann knapp 7h im Bus nach Norden gefahren, über die Gold Coast, einen 2 stündigen Zwischenstopp in Brisbane (mh, vll lag es daran dass es bewölkt war, und die meisten Städte bei Sonne einfach besser aussehen, oder weil Brisbane eher so 70er Jahre Ostblock mäßig aussieht wenn man nicht die Skyline, sondern nur das Touristcenter sieht, oder weil es teilweise unter Wasser stand, kam es nicht ganz unter meine Top 5 der schönsten Orte in Australien. Aber ich habe Ende November ja noch mal einen Tag, um es zu erkunden!), wo ich Anja wieder getroffen habe bis nach Noosa.
Noosa ist so das Urlaubsziel der reicheren Leute aus Brisbane, wenn die übers Wochenende mal ans Meer wollen. Da standen auch einige Villen rum, bei denen ich gesagt hätte: Jo, ich zieh dann mal um.
Wir hatten ein nettes kleines Hostel, dass noch gut persönlich war, aber trotzdem genügend Leute, um neue kennen zu lernen. Ziemlich Ideal.
In der ersten Nacht hatten sie leider keine 2 Plätze in den Dorms mehr frei, also haben wir uns ein Doppelzimmer geteilt - anstatt 25$ für jeden dieses Mal 29$. Mir war der Luxus mit einer eigenen Dusche nach einer Woche im Van die 4 Dollar gut wert.
(Wobei ich muss anmerken, ich hatte bei der Van Tour eigentlich ziemlich Glück, ich hatte in 7 Tagen 5 Duschen und die letzten beiden Nächte haben wir sogar in den Staff Duschen des Campingplatzes geduscht, da uns der schottische Nachtwächter angesprochen hatte, der Mitleid mit uns hatte - außerdem mochte er Deutschland, hat unsere Stahlkünste gelobt, meinte wir müssen uns als Jugendliche absolut keine Gedanken machen über unsere deutsche Vergangenheit, die Engländer seien während ihrer Kolonialisierung viel schlimmer gewesen und er hätte Ende der 80er in Afghanistan Opium über die Grenze geschmuggelt...Nun Gut, er war ansonsten ganz nett und wir hatten eine heiße Dusche, konnten unsere Sachen aufladen und einen trockenen Ort für eine Stunde. Man will ja nicht kleinlich sein ;) )
Zum Frühstück gab es Toast mit Schinken und Ei, dazu ein Würstchen und Bohnen, plus Blattsalat. So gut habe ich schon lange nicht mehr gefrühstückt. Am besten war dann noch, dass wir nach der ersten Nacht in ein Dormroom umgezogen sind, das hat die irgendwie verwirrt, schlussendlich haben wir für die Nacht nicht gezahlt, haben aber trotzdem unsere kostenloses Frühstück bekommen. Außerdem konnten wir die anderen Angebote nutzen: Kayaks und Surfboards zum Ausleihen!
Erst waren wir mit den Kayaks auf einer kleinen Sandinsel in der Mitte des Flusses der durch Noosa geht, und haben dann die „Innenstadt einmal umpaddelt. Auf der Insel sind wir in eine Krebswanderung reingeplatzt. Was ein Spektaktel. Ungefähr 10000 0,5cm große Krebse die sich erst versammelt haben (richtig mit Aufstellung und so), und dann von einigen wenigen größeren „Aufpass-Krebsen“ delegiert wurden und einmal zu anderen Seit der Sanddüne gewandert sind. Wir saßen dort einfach eine Stunde und haben uns diese Völkerwanderung angeschaut. Als wir zu nahe rangegangen sind, ging die Nachricht blitzschnell zu allen Krebsen und in weniger als 30 Sekunden waren ALLE in Löchern im Boden verschwunden. Immer so 20 sind in kleinen Gruppen zusammen geblieben, haben sich angestellt und sind dann nach und nach im Sand verschwunden.
Nach einigen Minuten wurden dann einige vorgeschickt, die geklärt haben, ob die Luft rein ist, dann kamen wieder in Bruchteilen von Sekunden alle Krebse zurück an die Erdoberfläche und weiter gings mit ihrer Wandern. Einfach genial!
Nachmittags habe ich dann zwei Thüringer Mädels das Surfen auf einem Longboard beigebracht, die eine konnte am Ende beinahe aufstehen - aber auf Grund der nicht ganz guten Bedingungen (immer 2 bis 3 Wellen in 2sek Intervallen, dann 8sek Pause, sehr starker Current [ehm, Strömung, oder?] und teilweise Regen, kam sie aber nicht über das Knien hinaus. Eine von ihnen hatte eine Unterwasserkamera dabei, so dass wir Fotos direkt von neben dem Board machen konnten!

Gestern, dem 16/10/10 ging es dann weiter nach Rainbowbeach, direkt unter Fraser Island. Hier haben wir dann eine 3 Tages Tour gebucht...mal sehen wie das wird! Teuer genug wars, ich schreibe dann danach, wie es gewesen ist, aber bis jetzt schwärmt jeder davon.
Rainbow Beach an sich ist eher lachhaft. Nicht wirklich die Bezeichnung Stadt wert, gibt es eine Einkaufspassage die ganze 75m lang ist - ja, ich habe nachgemessen! Es gibt nur einen kleinen Supermarkt, nur einen Geldautomaten, sonst ein paar Cafes, ein Surfshop, ein teueres Hotel, 3 Hostels, eine Busstation und ein paar Geschäfte die einem Fraser Island und White Sunday Trips anbieten.
Das Hostel hat 150 Betten und ist riesig, aber erstaunlicher Weise verdammt still...dient halt hauptsächlich als Start und Endpunkt für Fraser Island.
Gestern abend waren wir um 11 Uhr die letzten die ins Bett gegangen sind...eine Einstellung an die ich mich erst noch gewöhnen muss...Viele stehen halt mit dem Sonnenaufgang auf, und gehen dementsprechend um 9 ins Bett.
Wir sind ein wenig spazieren gegangen und haben eine art Sandmeer gefunden...einfach geil. Ich habe sehr viele Fotos gemacht, aber ich bin mir nicht sicher, ob da die Atmosphäre wirklich so rüber gekommen ist... . An einer Stelle hat der Wind seit Jahrtausenden den Wind durch den Wald geweht, so dass dieser irgendwann begraben wurde. Am Ende des Sandsees stabelt sich die Düne bis über die Baumkronen und wird bald die nächste Reihe an Bäumen verschlucken. Spuren im Sand sind nach ein paar Stunden verschwunden, so dass man beinahe immer das Gefühl hat, man sei der erste, der den Ort betritt. Man hat einen mega Ausblick auf die Küste und das Hinterland, mit glitzernden Seen und Kilometerlanger Fels und Strandküste. Irgendwie ein Ort, an dem Gott seinen Daumenabdruck abgegeben hat. Extrem friedvoll - dieses Mal gibt es ein Antrag für die Top 5!
Abends war ich dann noch am Strand laufen - irgendwie muss man hier ja fit bleiben! Und ich muss sagen, dass macht süchtig! In Bowral konnte ich nicht gut laufen, da waren mir zu viele Höhenmeter, ich habe schlecht Luft bekommen, meine Kondition war total weg. Hier am Strand ist ist die Luft so klar, alles ist so friedlich, laufen macht süchtig!
Heute morgen gab es um 7 Uhr Pancakes (steht ja eh jeder früh auf, und die Fraser Island Touren gehen um halb 8 los - also sind auch wir aufgestanden), dick mit Jam bestrichen ein gutes kleines Frühstück. Nacher gibt es das Briefing für Fraser, leider darf ich nicht selbst Auto fahren darauf, da ich keine 21 bin (das Regierung hat die Regeln vor 3 Monaten geändert, worauf hin ein Tourguide in jedem Auto dabei sein muss, was den Preis erst einmal um 100$ angehoben hat...na toll!). Egal, das wird super!

Ich melde mich dann bald wieder, wann auch immer ich wieder Internet habe. Alles Gute nach Deutschland, das Abenteuer geht weiter.
Gruß Wilko

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