Impressions

abundant

Dienstag, 6. Juli 2010

Busy.

Die letzten Tage waren voller Programm. Am Donnerstag Abend war eine Party mit gut 25 Leuten in Lachlans Haus - da ging es echt hoch her, insbesondere auf Grund der Alkohlunverträglichkeit einiger. Am Freitag morgen haben waren irgendwie immer noch 12 Leute hier, und wir mussten den Boden 3 mal wischen, bis er nicht mehr geklebt hat - die Löcher in den Wänden haben wir zu gespachtelt.

Abends ist Ingrid nach Hause gekommen, sie war mit der Schule auf dem year 11 skitrip.


Am Samstagabend war ich erst stalken, und dann in zwei Pubs. Der erste war irgendwie eher eine Szenenbar, nicht sehr voll aber hat mir sehr gut gefallen. Der zweite war eine halbe Disco, wo ich fast nicht rein gekommen wäre. Ich zeige meinen Ausweis, er fragt mich nach einer Kreditkarte. Ich zeige sie ihm. Er ließt die Zeile mit meinen Vornamen und fragt mich: „Ey, if this is ur name(zeigt bei meinem Führerschein auf Beinlich), why is it not on ur creditcard?“ Ich dachte mir nur „gosh dickhead, coz these are my given names?!“ Als er es dann auch endlich gefunden hatte, durfte ich in den Pup. Später konnte ich dort die erste Halbzeit Fußball gucken, bevor ich dann nach Hause gefahren bin (man darf nach 12 keinen Pub in Bowral mehr betreten oder wiedereintreten...) und dort die zweite Halbzeit verfolgen konnte.


Am Sonntag war ich am Footballfield und habe die Regeln vom AFL gelernt, da Oliver ein Spiel hatte und Lachlan bei einem anderen Schiedsrichter war. Dort hatte ich endlich mein ersten Aussie Barbie!

Abends bin ich zu Amy gefahren und wir haben mit Jess und Cam eine Filmnacht gemacht. Endlich mal ein schönes, großes und warmes Haus. Nur leider konnte ich Amys Mutter kaum verstehen, da ihr Schottischer Akzent wirklich sehr... ausgeprägt war. Als Snack gab es Eis mit warmen Brot...irgendwie komisch, aber doch sehr tasty. Der zweite Film hieß „Zombie Strippers“ und ich bin mir nicht sicher ob es nun der schlechteste oder der beste Film aller Zeiten ist...ich habe selten so gelacht bei einem Film, aber leider nicht weil die Witze so gut waren, sondern weil die Umsetzung SO miess war.


Am Montag weckt mich dann Lily mit einem freundlichen „good afternoon“ und ich dachte, nach einem Blick auf meine Uhr, dass ich bin 3 Uhr geschlafen hätte, zum Glück ging die nur falsch. Also schnell geduscht und dann sind wir nach Syndey gefahren, da wir uns ein Rugbyleague spiel angucken wollten: Sydney Dragons vs. Sydney Panthers (ok, eigentlich irgendwelche Ortschaften davon, aber eigentlich kommen beide aus Sydney. Das war das Spiel des Tabellen ersten (Heimrecht) gegen den Tabellenzweiten. Da von den 13,000 Zuschauern ungefähr zwölfanhalb für die Dragons waren, entschieden wir uns für die Panthers zu sein (ich fand deren Trikots besser) - unser Team gewann 12:8, wir unterstützen es kräftig mit einer Kuhglocke, die man im kompletten Stadion hören konnte. Sehr lustig, als es nach einem Faul kurzzeitig komplett still war und wir anfingen gegen die Heimmanschaft zu jubeln.

Auf dem Rückweg entschieden wir uns kurzer Hand nicht von Syndey nach Bowral (2.30h mit dem Zug), sondern nach Bulli, Wollongong zu fahren. Also sind wir mitten in der Nacht dort angekommen, haben einen Weg erst durch ein Villenviertel (ja, da könnte ich auch wohnen) und dann durch den Busch gesucht, und haben uns dann um Mitternacht bei angehmen 15° an den Strand gesetzt.

Endlich - Australia Feeling.

Später haben wir dann bei Michael, Ingrids Bruder der Physik Professor an der Uni von Wollongong ist, übernachtet (Lachy, Ich und Paddy, vorher waren noch 5 andere mit in Kodorha Rugby schauen). Die haben ihr Haus sehr schön renoviert seit letztem Mal!

Der Rückweg war ein wenig beschwerlich, ein paar Strecken grade renoviert wurden, und deswegen nicht überall Züge fuhren. Eigentlich mussten wir nur über die Berge, eine Strecke die man mit dem Auto in knapp 30-45min schafft. Aber wir sind dann mit Bus, Zug, Auto gereißt und waren gut 4h unterwegs.

Grade zu Hause, ging es sofort weiter zum Football Training. Waren nicht viele Leute da, also haben wir uns nur ein bisschen den Ball zugepasst, sind ein bisschen gelaufen und haben ein paar Tore geschossen - draussen bei leichtem Regen und unter 10°. Irgendwie sind die Australier doch tougher als wir...


Vorhin waren wir dann noch Bowlen, da habe ich ziemlich abekackt, aber hatte doch Spaß mit Lachlans Freunden.

Jetzt brauche ich erstmal eine Pause - wobei, ich muss ja gleich um 4.30 aufstehen, um das Spiel zu sehen...ohje ;).


Gute Nacht, ein müder Wilko, der grade einiges erlebt, aber auf Grund des Sprachenwechsel merkt, dass er keinen schönen Schreibstiel mehr hat.

Cheers

Sonntag, 4. Juli 2010

Was Australier machen, wenn ihnen langweilig ist...oder wie man richtig stalkt



Ich wurde Abends abgeholt, da wir in irgendeinen Pub fahren wollten und dort ein paar Drinks zu uns nehmen wollten. Auf dem Weg dorthin bog Amy plötzlich vom Highway ab und fuhr eine unbeleuchtete Straße den Berg hinauf. Beruhigend redeten sie auf mich ein, dass sie mir wohl eine Taschenlampe geben würden, dann könne ich meinen Weg ja schon alleine finden. Als wir dann anhielten war ich dementsprechend skeptisch und wollte lieber im Auto bleiben.

Mutig, wie ich nun mal bin, stieg ich dann aber doch aus, und genoss den Blick über Bowral und Moss Vale und Mittagong bei Nacht (falls sich jemand an mein Tagebuch von vor 31 Monaten erinnert: Der selbe Ausguck). Amy ließ die Schlüssel in ihrem Auto um Licht an zu lassen, um es wieder zu finden.


Als wir dann zurück zum Auto gingen, kam ganz langsam ein anderes Auto vorbei gefahren und wir dachten nur: Gut, hoffentlich klauen die jetzt nicht unser Auto... . Beruhigt, dass es noch am selben Platz stand, stiegen wir ein und starteten den Motor. Da sahen wir das Auto von vorhin wieder kommen...dieses Mal rückwärts. Es hielt ziemlich nah hinter unserem Auto und versperrte uns den Weg. Also setzen wir zurück. Der andere Wagen bewegte sich nicht. Aber durch die Rücklichter konnte man sehen, dass 5 ca. 17 Jährige darin saßen. Wir setzten also noch einmal zurück und stoppten nur Zentimeter vor deren Auto. Das sahen die als Grund von uns ab zu lassen und fuhren los. Wir drehten um und fuhren hinterher. Den Berg hinunter, kleine Straßen rund um den Berg herum, mitten durch den Wald, unbeleuchtet, nicht wirklich gepflastert. Immer schö mit 50 bis 60m Abstand, manchmal schalteten wir das Licht in Kurven aus und holten bis auf 20m auf. Die Kids vor uns im Auto wurden nervös, dass sah man an ihrem Hecktischen Umgucken und an der Fahrweise an.

Nach 15 Minuten erreichten wir die naechste Siedlung, noch immer fuhren wir aber hinter ihnen her. Bogen Links ab, wenn sie Links abbogen, fuhren schneller, wenn sie schneller fuhren oder hielten an, wenn sie anhielten.

Der Wagen vor uns täuschte rechts blinkend an und fuhr dann im letzten Moment links in eine Straße rein, Amy gab Gas und fuhr grade aus weiter, bock kurz danach links ab, fuhr ein wenig weiter und hielt an einem Stop Schild. Lichter aus. Nach einer knappen Minute fuhren die Jungs an uns vorbei, wir blendeten in dem Moment auf und alle schrieen.

Kurz danach bogen sie links in eine Einfahrt ein, hatten die Türen schon auf, als sie noch fuhren und rannten bis auf den Fahrer zum Haus.

Wir hupten zum Abschied und fuhren weiter unseres Weges.


Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein, oder hat ein Grubengrabgerät.

Freitag, 2. Juli 2010

Vergleiche.

In Australien ist einiges ein wenig anders...

Am ersten Tag beschwerte ich mich ja über diese bittere Kälte; nun kann ich mit Recht behaupten das war in Ordnung: Am Dienstag war der kälteste Junitag seit 61 Jahren in Australien - grade dann musste ich natürlich landen. Apropo landen, bei mir im Flieger saß irgendein Star aus „Gossip Girl“, der wurde mit extremen Beifall begrüßt. Ich dachte, das gelte mir, aber ich habe eh nur auf meine Freunde geachtet ;).


In Sydney ist es sogar gar nicht so kalt. Nachts konnte man ohne Jacke rumlaufen, und Tagsüber ging es in der Sonne sogar im T-shirt. Aber je höher man über NN kommt (Sydney 13m, Bowral >600m), desto kälter wird es schlagartig.


Interessant ist auch die Preisverteilung. Letztes Mal hatte ich knapp das doppelte Budget zu verfügung. Weil nun der Dollar so stark ist (ist unabhängig von der Finanzkriese geblieben), habe ich im Prinzip knapp ein Drittel mehr. Da nun aber die Lebenserhaltungskosten erheblich höher sind, habe ich gefühlt nur die Hälfte an Geld...ein Jahr arbeiten für nichts.

Zugtickets kosten z.B. nur 3,60AUD, also so 2,70 Euro für eine Fahrt von quer durch die Highlands. Reisen ist also billig. Nur ankommen nicht mehr. Bei Macces kostet eine Pommes zur Zeit 2,70AUD..., für den, ehrlich gesagt, miesen Toast gestern habe ich 4,5 Euro gezahlt...dafür gibt es bei uns wenigstens ein Brötchen mit 2 Scheiben Käse und vielleicht noch einem Salatblatt. Von Alkohol muss ich erst gar nicht reden, auf Grund der Steuer ist der praktisch unbezahlbar.


Zum Schluss fällt auf, dass Style hier bei jedem Typsache ist, und kaum einer über das aussehen von anderen redet, lästert, sich lustig macht, oder überhaupt negativ kommentiert. ALLES wird einfach so hingenommen. Egal ob man nun, trotz Winterjacke im Thongs (FlipFlops), plus Mütze und Sonnenbrille rumläuft, oder ob man nur eine Sporthose an hat, eine von diesem Mega engen Jeans (DER Hit hier, trägt jeder 2. Kerl, aber dann wirlich ENG). Außerdem sind praktisch alle Haarprachten gefärbt, aber dann nicht in Blond oder Schwarz, sondern in Blau, Pink, Rot und mit sehr interessanten Frisuren. Und man trägt grundsätzlich zu wenig, heißt egal ob es kalt ist, vergiss es, und zeige mit deinem Shirt, dass du ein Mann bist.

Ich zeige weiterhin, dass ich Deutscher bin, und trage Winterklamotten. Ohne Heizung geht das nicht anders.


Donnerstag, 1. Juli 2010

Australien.

Australien.


Nach dem ich nun 2 Tage in the land down under bin, komme ich endlich mal dazu etwas zu schreiben. Ich sitze grade im Zug von Sydney zurück in die Southern Highlands.


Der Flug war ziemlich entspannt, da ich die ganze Zeit Glück hatte und immer 2 bis 3 Sitze für mich zu Verfügung hatte...heißt, ich konnte meine Beine ausstrecken, musste nicht irgendwo eingeklemmt sitzen und konnte auch noch 2 Bildschirme nutzen: Einen für den Film, einen für Musik und Informationen über den momentanen Standort.

Am Montag Abend bin ich in Abu Dhabi angekommen. Leider habe ich davon nicht wirklich viel gesehen, da es a) Nacht war (7 Uhr Abends ihrer Zeit) und b) ich den Flughafen nicht verlassen konnte. Es waren angenehme 38° und die Wüste sah ganz gut aus.

Weiter gings im Flieger, einmal über Indien, über den Indischen Ozean, quer durch Australien nach Sydney. Ich bin mit Ethiad Airlines geflogen. Kannte ich vorher nicht, soll aber die „beste“ Airline der Welt sein (wurde letztes Jahr dazu gewählt, ist aber eine sehr junge Airline). Der Service war ganz gut, das Essen auch (Gambas, Pasta, Hühnchen, Apfelkuchen etc. und so oft Getränke wie man wollte), die TV-Auswahl ebenfalls.

In Sydney hatte ich ein wenig Angst, dass ich des schmuggelns bezichtigt werden könnte, da ich auf der obligatorischen Einreisekarte angegeben hatte, dass ich keinerlei Essen oder sonstige Sachen anzumelden hatte. Zum Glück konnte ich mich mit einem Sicherheitsbeamten unterhalten, der aus Serbien kam, der das Thema Fußball interessanter fand als der Inhalt meiner Tasche - so ist der Tee und das Pesto über die Grenze gekommen. Lucky Boy.


Draussen wartete Lachlan mit Oliver, und Freunden, Jess, Cameron und Danielle, um mich zu empfangen. Schön die alle wieder zu sehen!! :)


Abends (ich bin um 19.30 ihrer Zeit angekommen, also als wir dann gegen 9 zu „Hause“ waren) gab es eine „Pokernight“, bei der Lachlan einige Freunde eingeladen hatte, die sich alle richtig in Schale geschmissen hatten und Anzüge angezogen hatten. Endlich mein erstes Aussie Bier - Thooeys New Dry. Poker habe ich gewonnen, schon wieder glück gehabt.


Dann kam der Schock. Es war kalt. SCHEIßE KALT. Lachlan wohnt in den Blue Mountains, ca. 600m über NN, inklusive Wind etc. wurde es da in der nacht schon mal -5°.

Und da Lachlan in einem Holzhaus wohnt, das in Australien steht, ist es natürlich nicht Isoliert und hat keine Zentralheizung. Der Heizkörper in meinem Zimmer war kaputt (oder der Strom, bin mir nicht sicher). Erst habe ich unter 3 Decken geschlafen, mit Schlafanzug und langem Oberteil. Als ich dann gegen 3 Uhr nachts wieder aufgestanden bin, weil es einfach zu kalt war, ich nicht schlafen konnte, da es eigentlich erst 19.00 Uhr Abends war, habe ich die Zeit genutzt und habe meine Sachen ausgepackt. Weiter ging es dann mit 4 Decken, meinem Seidenschlafsack und langer Skiunterwäsche plus Pulli. Dann wurde mir irgendwann warm.


Lachlan hat mich dann um 10 Uhr geweckt (ich wollte doch nur meinen Jetlag loswerden...), da es 2 Uhr morgens in Deutschland war, war ich dementsprechend müde.

Wir sind dann erst nach Bowral gefahren, da ich noch Zahnpasta etc. brauche und ich mir zwei neue Adapter für das Australische Stromnetz gekauft habe.

Nachdem wir vor der Schule auf alle armen 12 Klässler gewartet hatten, die ihre Vorklausuren geschrieben hatten, bin ich zum Bahnhof gefahren.


Mit Jess, Amy und Jade, die ich da neu kennen gelernt habe, sind wir nach Sydney gefahren zu Brodan. Abends haben wir dann das Nachtleben von Sydney erkundet: Erst ein Deutsches Restaurant (Naja, Bayrisch) „Löwenbräu“ in the Rocks. Das Essen war wirklich Deutsch und das Bier auch. Wirklich lecker, aber ziemlich teuer alles hier.

Eine Maß kostet 21 Dollar...also 15(!!!!) Euro...für einen halben Liter Weizen habe ich immer noch 11 Dollar bezahlt...ich werde nicht mehr trinken.

Zum Glück habe ich dann in dem Restaurant an einem Biertrinkwettbewerb mitgemacht...leider waren meine Gegner zwei riesige Kanten, 2m hoch, gestandene Männer mit 120 Kilo Lebendgewicht und 40 Jahren Alkoholerfahrung. Gegen Sam und Brad aus Amerika und Süd Afrika hatte ich keine Chance - meine anderthalb Liter Bier haben ein paar Sekunden länger gebraucht. Dafür gab es aber ein Trost „Schnapps“, für den alle anderen 9 Dollar (6 EURO FÜR EINEN KURZEN!!!) zahlen mussten.


Danach sind wir in irgendeinen Pup gegangen und haben da noch 2 Krüge Bier getrunken...typisch Australisches, ich hab den Namen vergessen, aber war jetzt eher minder lecker... . Weiter ging es in irgendeine Spielhölle, wo wir einen ziemlich schlechten Scotch getrunken haben und uns irgendein ein Boxkampf angeschaut haben.

Dann sind wir Richtung Kings Cross gewandert und hatten da noch einen sehr interessanten Abend...;)


Zurück ins Brodans Apartment haben wir noch ein paar Bierchen geköpft, ein wenig dem Schnaps gefrönt bevor wir dann gegen 4 ins Bett gegangen sind. Brodan musste heute morgen Arbeiten... . Ich bin ja kein großer Trinker, aber man merkt schon dass man als Deutscher seit über 4 Jahren an Alkohol gewöhnt ist (der auch einfach billiger ist!) und die Australier damit noch nicht so klar kommen.


Gut ist, dass ich relativ viel eingeladen wurde, sonst könnte ich mir das gar nicht alles leisten...Eine Falsche Tequila kostet ca 52 Dollar...ich glaube ich brauche einen Job, sonst kann ich mir das reisen sparen!


Zum Frühstück, in einem kleinen Café heute morgen habe ich nur 3 schreiben Toast mit Butter und Marmelade gegessen, wieder 6 Dollar. Letztes Mal waren die Lebenshaltungskosten erheblich geringer!


Ich sitze jetzt grade im Zug zurück nach Bowral. Heute Abend ist große Wilko(mmens)Party in Lachlans House.


Ich melde mich, wenn ich wieder Strom habe,

cheers Wilko